Echolote, Sonar & Geber verständlich erklärt – so finden Sie Fisch, Tiefe und Struktur.
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Moderne Echolottechnik & Sonar für Angler, Segler & Motorbootfahrer
Sie möchten wissen, was sich unter Ihrem Boot verbirgt, sicher ankern, neue Angel-Hotspots entdecken oder einfach souverän vor Untiefen navigieren? Moderne Echolote, Sonar-Technik und die passende Geberauswahl eröffnen Ihnen heute völlig neue Möglichkeiten auf dem Wasser – und helfen nicht nur passionierten Anglern, sondern auch Seglern, Motorbootfahrern und Freizeitkapitänen, erfolgreicher und sicherer unterwegs zu sein. Doch wie funktionieren Sonar, Echolot und Geber in der Praxis? Welche Systeme eignen sich für Ihren Bootstyp und Ihre Bedürfnisse? Und worauf sollten Sie bei Auswahl, Montage und Einstellung achten?
In diesem Beitrag erhalten Sie einen umfassenden Einblick in die Funktionsweise moderner Echolottechnik und Sonar-Systeme, die unterschiedlichen Gebertypen sowie wertvolle Tipps zur Auswahl und Anwendung. Sie erfahren, wie Sie durch die richtige Kombination aus Technik und Know-how Fisch, Gewässertiefe und Strukturen zuverlässig aufspüren, Ihre Navigation verbessern und gleichzeitig Ihre Sicherheit auf dem Wasser erhöhen. Egal, ob Sie Einsteiger sind, ambitionierter Sportangler oder als Skipper übers Revier steuern – mit dem Wissen rund um Sonar, Echolot und Geber holen Sie mehr aus Ihrem nächsten Törn heraus!
1. Was ist Sonar – und wie hängt es mit Echolot und Geber zusammen?
Sonar steht für „Sound Navigation and Ranging“ und beschreibt technische Verfahren, die Schallwellen zur Ortung, Navigation und Messung unter Wasser nutzen. Ausgesandte Schallimpulse werden vom Meeresboden, von Fischen oder Hindernissen reflektiert und ermöglichen so eine präzise Kartierung oder Lokalisierung von Objekten. Sonar ist damit der Oberbegriff für alle akustischen Ortungsverfahren unter Wasser.
Das Echolot ist die im Freizeitbereich am weitesten verbreitete Variante des Sonars: Es misst vor allem die vertikale Tiefe und stellt Strukturen sowie Fische direkt unter dem Boot am Bildschirm dar. Heutige Geräte – oft auch als Fishfinder oder Kartenplotter mit Sonar bezeichnet – kombinieren multifunktionale Sonar-Technik, sodass Sie sowohl klassische 2D-, DownScan- und SideScan-Bilder als auch Live-Sonardarstellungen erhalten.
Das Herzstück eines jeden Sonar-Systems ist der Geber (Transducer), der als Schallwandler die Elektronik und das Wasser verbindet: Er wandelt elektrische Impulse in Schallwellen um, sendet sie ins Wasser und empfängt die Echosignale zurück. Echolot und Sonar nutzen diesen Geber als zentrales technisches Element.
- Sonar ist der Überbegriff, Echolot die „Spezialform“ für die Tiefe und Struktur unter dem Boot.
- Fishfinder sowie moderne Kartenplotter verfügen häufig über fortschrittliche Sonartechnik für Aufnahmen in verschiedene Richtungen.
- LiveSonar und SideScan lassen sich zur Navigation, Fischsuche und zur Darstellung von Hindernissen nutzen – je nachdem, wie groß Ihr Bildfeld unter und neben dem Boot sein soll.
- Jedes System ist nur so gut wie der verbaute Geber – achten Sie auf dessen Qualität und Eignung für Ihr Bootsmodell sowie Einsatzgebiet.
Tipp: Achten Sie bei Ihrer Gerätewahl darauf, ob Sonar, Echolot oder Fishfinder angegeben sind – moderne Geräte kombinieren alle Funktionen und bieten so größtmögliche Flexibilität an Bord!
2. Was ist ein Echolot, was zeigt es an und wie funktioniert es
Wie bereits zuvor beschrieben, misst das Echolot die Wassertiefe und zeigt die Unterwasserstruktur sowie Fische, Pflanzen oder Hindernisse direkt am Bildschirm an. Vom Geber am oder im Bootsrumpf werden Schallwellen (Ultraschall) ausgeschickt. Trifft der Impuls auf den Grund oder ein Objekt (z.B. Fisch), wird das Echo empfangen und elektronisch ausgewertet.
Unterschiedliche Echolot-Darstellungen im Überblick
- 2D-Echolot: Zeigt klassische, spaltenförmige Bilder; Fische erscheinen meist als Bögen oder Sicheln. Besonders für Einsteiger ideal.
- DownScan/Down Imaging: Hochauflösende, fotorealistische Darstellung der Bodenkontur direkt unter dem Boot, ideal für Struktur- und Pflanzenbestimmung.
- SideScan/Side Imaging: Erweitert den Blick nach beiden Seiten – so erkennen Sie Fische, Hindernisse und Kanten auch außerhalb der Bootsspur. Besonders nützlich für das gezielte Angeln an Kanten und Flachwasserbereichen.
- Live-Sonar: (z. B. Garmin LiveScope, Lowrance Active Target) Zeigt Bewegungen von Fischen oder Ködern quasi in Echtzeit im gesamten Umkreis. Für Sport- und Turnierangler die Königsklasse.
Tipp: Nutzen Sie verschiedene Ansichten je nach Zielfisch und Angeltechnik – das bringt oft mehr Erfolg!
3. Der Geber – Herzstück von Sonar und Echolot: Typen & Vergleich
Ohne Geber kein Signal: Dieses Bauteil ist für Reichweite, Präzision und Bildqualität entscheidend. Die meisten Segel- und Motorboote haben bereits einen solchen Tiefenmesser oder auch Bootstiefenmesser verbaut, um damit immer die genaue Tiefe zum Grund bestimmen zu können. Über passende Instrumente und Anzeigegeräte wird die Tiefe dann angezeigt. Folgende Geber-Bauarten werden eingesetzt:
- Heckgeber: Wird am Heck außen montiert. Leicht zu installieren, gut für kleinere und Trailerboote geeignet. Beachten Sie: Er ist jedoch anfällig für Störungen durch Strömung oder Propellerwasser.
- Durchbruchgeber: Wird durch den Bootsrumpf montiert – ideal für größere Boote, sehr präzise und stabil, auch bei schneller Fahrt. Allerdings ist der Einbau komplexer.
- Innenmontage-Geber (Rumpfgeber): Wird ins Bootsinnere verklebt (bei GFK-Rümpfen möglich). Vorteil: Kein Rumpfdurchbruch, kein Risiko bei Grundkontakt. Die Schallübertragung durch den Rumpf darf jedoch nicht durch Luftblasen oder dicke Lagen beeinträchtigt werden.
Tipp: Wählen Sie einen Geber passend zu Bootsgröße und Einsatzart – denn Detaildarstellung und Reichweite hängen entscheidend von der richtigen Montage ab!
5. Welches Gerät – Sonar, Echolot oder Fishfinder
- Freizeitangler: Setzen bevorzugt auf Kombigeräte mit Kartenplotter, die Echolot, GPS und digitale Seekarten vereinen. Besonders hilfreich sind Modelle mit Tiefenkartierung (z. B. Sonarchart, Genesis Live), um Angelstellen gezielt anzusteuern und neue Gewässer zu erkunden.
- Turnierangler & Profis: Profitieren von hochauflösenden Sonarsystemen mit SideScan, DownScan oder Live-Sonar. Diese ermöglichen die präzise Ortung von Fischstrukturen, Wracks, Unterwasserpflanzen und Kanten – Hotspots für Raubfische.
- Segler: Auf den meisten Segelbooten ist ein Echolot (Tiefenmesser) heute Standard. Es hilft beim Ankern, in flachen Revieren und beim Vermeiden von Untiefen.
- Motorbootfahrer: Auch hier gehört der Tiefengeber zur Grundausstattung – ob als Teil eines Fishfinders, Echolots oder Multifunktionsdisplays. Er unterstützt die sichere Fahrt durch Flachwasser, hilft beim Schleppangeln und bietet Orientierung bei schlechter Sicht. Moderne Systeme kombinieren Tiefe, Geschwindigkeit, Temperatur und GPS. Geräte wie der Durchbruchgeber von Raymarine DST810 oder der Simrad P79 Tiefenmesser (Airmar, Geber für Inneneinbau) lassen sich sogar per Bluetooth mit mobilen Endgeräten verbinden – ideal für ein vernetztes Bordnetz.
Einstellungstipps: Passen Sie Empfindlichkeit (Gain) und Tiefenbereich individuell an Ihr Gewässer und die Situation an, um optimale Darstellung zu erhalten. Nutzen Sie Wegpunkt-Funktionen, um gute Fangstellen und Ankerplätze sofort wiederzufinden.
Braucht man ein Echolot an Bord

Echolot & Tiefengeber – Unverzichtbar für Bootsfahrer
Ein Echolot mit Tiefengeber gehört heute zur Grundausstattung auf Segelbooten, Motorbooten – und zunehmend auch im Kajakbereich. Es dient nicht nur der Navigation, sondern erhöht Sicherheit und Komfort auf dem Wasser – für alle, die mehr sehen wollen als die Oberfläche.
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Segler: Vermeiden Grundberührungen, planen Routen sicher und navigieren souverän durch Untiefen. Der Tiefengeber liefert entscheidende Daten für die Kurswahl.
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Motorbootfahrer: Umfahren Flachwasser, erkennen Hindernisse auch bei schlechter Sicht und finden zuverlässig den optimalen Ankerplatz.
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Kajakfahrer & Paddler: Nutzen kompakte, mobile Echolotsysteme (z. B. mit Bluetooth und Smartphone-App), um Tiefen zu überprüfen, Hindernisse zu erkennen und Angelplätze zu orten – ideal für Flüsse, Seen und küstennahe Gewässer.
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Angler & Fischer: Orten Fischschwärme und Top-Spots, verfolgen Netztiefe und nutzen Fischsymbole zur gezielten Jagd.
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Taucher & Wassersportler: Lokalisieren Wracks, Stege und Riffe – für perfekte Tauchgänge und sichere Manöver.
Eine Frage der richtigen Frequenz: Die optimale Wahl für Ihr Revier
- Niedrige Frequenzen (50/83 kHz): Für große Tiefen und Meereseinsatz empfehlenswert, zeigen ein größeres Suchfeld, aber mit weniger Details.
- Hohe Frequenzen (200/455/800 kHz): Für flachere Gewässer und Detaildarstellung, perfekt für See- und Flussangler.
- CHIRP-Geber: Senden ein ständiges Frequenzspektrum (z. B. 80–160 kHz) statt nur einer festen Frequenz, bieten so noch mehr Details, Trennschärfe und weniger Störsignale.
Tipp: Viele Kombigeräte schalten automatisch zwischen den Frequenzen um!
Echolot Einbau & Tipps für Praxis und Wartung

- Montage: Der Geber sollte blasenfrei, senkrecht zur Wasseroberfläche und abseits von Störungen (Kiel, Ruder, Propeller) angebracht werden. Nehmen Sie sich Zeit für eine saubere Einbauposition! Beachten Sie auch die Herstellerinformationen, nicht bei allen im Bootsbau verwendeten Materialien ist ein Inneneinbau möglich.
- Stromversorgung: Stromkabel möglichst kurz halten, direkte Verbindung zur Batterie; korrekt abgesichert montieren.
- Wartung: Geber und Display regelmäßig von Bewuchs, Schmutz und Kalk befreien und nach jedem Transport die festen Sitz prüfen.
- Geberreinigung: Besonders im Brackwasser und bei längerer Standzeit wichtig, um Algen und Muscheln zu entfernen.
- Testen Sie das Gerät mit den Herstellereinstellungen – und passen Sie diese nach Ihren Vorlieben an.
- Nutzen Sie Hersteller-Updates für neue Funktionen und bessere Performance.
- Bei rauschender oder gestörter Anzeige: Sensitivität anpassen, Störquellen (andere Bordelektronik) beseitigen und ggf. Geber nachjustieren.
- Nutzen Sie die Simulation- oder Demo-Modi vieler Geräte, um sich während der Vorbereitung mit Funktionen und Symbolik vertraut zu machen.
Fazit: Technik für mehr Erfolg und Sicherheit auf dem Wasser
Echolote erhöhen nicht nur die Fangquote, sondern bieten für jeden Bootstyp erheblich mehr Sicherheit – beim Angeln, bei der Navigation, beim Erkunden unbekannter Gewässer. Moderne Echolottechnik zeigt Ihnen nicht nur die Tiefe, sondern auch Strukturen, Fische, Pflanzen und viele relevante Informationen auf einen Blick. Mit der richtigen Auswahl, sorgfältiger Montage und angepasster Nutzung holen Sie das Maximum aus Ihrem Echolot heraus – für mehr Fang, mehr Sicherheit und mehr Spaß auf dem Wasser!
