
Sicher & trocken unterwegs: Die richtige Bilgepumpe für Ihr Boot
Automatische und manuelle Bilgepumpen, mit oder ohne Schwimmerschalter - welche Bilgepumpe passt zu welchem Boot?
Eine Bilgepumpe ist ein essenzielles Sicherheitselement für jedes Schiff. Sie sorgt dafür, dass sich kein Wasser in der Bilge ansammelt und somit die Schwimmfähigkeit und Stabilität des Bootes gewährleistet bleibt. Doch welche Arten von Bilgepumpen gibt es, und welche ist die richtige für Ihr Boot? In diesem Beitrag gehen wir auf die wichtigsten Fragen ein.
Eine Bilgepumpe ist ein essenzielles Sicherheitselement auf jedem Boot oder Schiff. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Wasser, das sich in der Bilge – dem tiefsten Bereich des Bootsrumpfes – ansammelt, effektiv abzupumpen. Ob durch Regen, Wellenschlag oder kleine Lecks – Wasser kann schnell zur Gefahr werden, wenn es nicht regelmäßig entfernt wird.
Bilgepumpen gibt es in verschiedenen Ausführungen, darunter manuelle Handlenzpumpen sowie elektrische und automatische Varianten mit integriertem Schwimmerschalter. Die richtige Wahl und Wartung einer Bilgepumpe sind entscheidend für die Sicherheit und den Komfort an Bord.In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über die verschiedenen Typen, die Auswahlkriterien und nützliche Zubehörteile.
Inhaltsverzeichnis
Was ist der Unterschied zwischen einer Bilgepumpe und einer Lenzpumpe? Über die verschiedenen Antriebe von Bilgepumpen
Die Begriffe Bilgepumpe und Lenzpumpe werden zumeist synonym verwendet, Lenzpumpe ist jedoch ein allgemeinerer Begriff für eine Pumpe, die Wasser von Deck, aus Laderäumen und anderen Bereichen eines Schiffes entfernt. Sie ist nicht zwingend auf die Bilge beschränkt. Es gibt verschiedene Typen von Bilgepumpen, die jeweils für unterschiedliche Einsatzbereiche geeignet sind:
- Manuelle Bilgepumpen / Handlenzpumpen: Diese Pumpen sind manuell zu bedienen und eignen sich besonders für kleinere Boote oder als Notfalllösung. Sie benötigen keine Stromversorgung und sind einfach zu warten. Allerdings erfordern sie körperliche Anstrengung und sind weniger effektiv bei großen Wassermengen.
- Elektrische Bilgepumpen: Diese Pumpen arbeiten mit einer 12V-Stromversorgung und bieten eine hohe Förderleistung. Sie sind in vielen Booten Standard, da sie das Wasser schnell und effizient entfernen. Ihr Nachteil ist die Abhängigkeit von einer Stromquelle und die Notwendigkeit regelmäßiger Wartung.
- Automatische Bilgepumpen: Eine automatische Bilgepumpe besitzt oft einen integrierten Schwimmerschalter, der die Pumpe bei steigendem Wasserstand aktiviert. Sie sind ideal für größere Boote oder Schiffe, da sie kontinuierlich für Trockenheit sorgen. Ihr größter Vorteil ist der geringe Wartungsaufwand, jedoch können sie bei Defekten unbemerkt ausfallen.
Membranpumpe, Impellerpumpe & Tauchpumpe - die unterschiedlichen Bauarten
Neben der Untergliederung durch die verschiedenen Pumpenantriebe, lassen sich Bilgepumpen im Hinblick auf ihr Funktionsprinzip unterscheiden:
- Impellerpumpen: Diese Pumpen arbeitet mit flexiblen Flügelrädern, die das Wasser verdrängen. Sie können trocken selbstansaugend sein und sind kompakt, benötigen jedoch eine regelmäßige Wartung, da der Impeller verschleißt.
Vorteile der Impellerpumpe: hohe Flexibilität, kann in beide Richtungen pumpen
Nachteile: Impeller muss regelmäßig gewartet und getauscht werden - Membranpumpen: Diese Pumpen nutzen eine flexible Membran, um das Wasser zu bewegen. Sie sind selbstansaugend, können auch Luft ansaugen und sind unempfindlich gegenüber Verunreinigungen, was sie ideal für schlammige oder ölige Bilgen macht.
Vorteile von Verdrängerpumpen: können trocken laufen, saugen Luft und Feststoffe mit an
Nachteile: geringere Förderleistung als Zentrifugalpumpen - Zentrifugalpumpen: Diese Pumpen nutzen ein rotierendes Laufrad, um Wasser mit hoher Geschwindigkeit zu bewegen. Sie sind besonders effizient bei der Förderung großer Wassermengen, jedoch nicht selbstansaugend und müssen unterhalb des Wasserspiegels installiert werden.
Vorteile von Tauchpumpen: hohe Förderleistung, leise, langlebig, wenig wartungsintensiv
Nachteile: nicht selbstansaugend, funktionieren nur unter Wasser, keine Feststoffe
Wie viele Bilgepumpen benötigt ein Boot?
Die Anzahl der Bilgepumpen an Bord hängt von der Größe des Bootes und den Einsatzbedingungen ab. Ein kleines Boot kann mit einer einzigen Pumpe auskommen, während größere Schiffe mehrere Pumpen benötigen, um verschiedene Bilgebereiche effektiv zu entwässern.
- Kleine Boote (bis ca. 20 Fuß / 6 Meter): Mindestens eine manuelle Pumpe - evtl. zusätzlich eine elektrische Pumpe.
- Mittelgroße Boote (ca. 20-40 Fuß / 6-12 Meter): Eine elektrische Hauptpumpe und eine manuelle Backup-Pumpe.
- Große Boote oder Langfahrtschiffe (über 40 Fuß / 12 Meter): Mehrere Pumpen für verschiedene Bilgebereiche sowie ein automatisches System für Notfälle.
Sind Bilgepumpen als Mehrzweckpumpen nutzbar?
Ja, sowohl Handlenzpumpen als auch elektrische Bilgepumpen können vielseitig eingesetzt werden. Neben der Entwässerung der Bilge eignen sie sich auch für andere Pumpaufgaben an Bord.
- Abpumpen von Fäkalien- oder Grauwassertanks: Hochwertige Pumpen von Herstellern wie Jabsco oder Johnson sind robust und chemikalienbeständig.
- Notentwässerung: Eine leistungsstarke Bilgepumpe kann im Notfall als zusätzliche Entwässerungslösung dienen.
- Flexible Ersatzteilversorgung: Große Marken wie Whale, Johnson oder Compass bieten weltweite Ersatzteil- und Zubehörverfügbarkeit.
Bilgepumpen mit 12V oder mit 24V - Wie viel Strom benötigt eine Bilgepumpe üblicherweise?
Der Stromverbrauch einer Bilgepumpe hängt von ihrer Leistung und Betriebsdauer ab. Die meisten elektrischen Bilgepumpen arbeiten mit einer 12V- oder 24V-Stromversorgung und haben eine Leistungsaufnahme von etwa 1 bis 10 Ampere.
- Kleine elektrische Pumpen: Verbrauch von etwa 1-3 Ampere, ideal für geringe Wassermengen.
- Mittelgroße Pumpen: Etwa 3-7 Ampere, ausreichend für die meisten Sportboote.
- Hochleistungs-Bilgepumpen (Heavy Duty Bilgepumpen): 7-10 Ampere oder mehr, geeignet für größere Wassermengen und Hochseeanwendungen.
Portable oder stationäre Bilgepumpe?
Die Wahl zwischen einer mobilen oder stationären Bilgepumpe hängt von Ihrem Boot und den Einsatzbedingungen ab:
- Mobile Bilgepumpen: Diese sind ideal für kleinere Boote, bei denen eine flexible, tragbare Lösung benötigt wird. Sie sind leicht zu transportieren und ermöglichen schnelle Lösungen in Notfällen. Eine portable Pumpe eignet sich besonders für Boote, die nur ab und zu entleert werden müssen oder wenn Sie eine zweite Backup-Pumpe an Bord haben möchten.
- Stationäre Bilgepumpen: Diese Pumpen werden fest im Boot installiert und bieten kontinuierliche, automatische Wasserentfernung. Sie sind besonders vorteilhaft für größere Boote oder Yachten, die regelmäßig Wasser abpumpen müssen, sei es durch Regen, Wellenschlag oder Lecks. Eine stationäre Pumpe bietet eine zuverlässige und wartungsarme Lösung für eine dauerhafte Trockenheit an Bord.
HanseNautic TIPP: Wir beraten Sie gerne zum Thema Bilgepumpen und finden gemeinsam das beste Produkt für Ihr Schiff.
Eine Auswahl an passenden Bilgepumpen und Zubehör finden Sie hier:

Top-Seller: Rule LoPro 900S Automatische Bilgepumpe 12 V
Die Rule LoPro 900S Bilgepumpe 12 V bietet hohe Förderleistung in engen Bilgen. Ideal für Schiffe mit Innenbord- oder I/O-Motoren, funktioniert sie ohne Schwimmschalter und wird automatisch durch einen Wasserdetektor aktiviert, wenn der Wasserpegel steigt.

Selbstansaugende Bilgepumpe mit 12V
Einer unserer Dauerbrenner und eine zuverlässige Wahl ist die Gusher Urchin von Whale. Die leistungsstarke, selbstansaugende Pumpe lässt sich vielseitig als Bilgepumpe, Abwasser- oder Toilettenpumpe einsetzen.

Süß- oder salzwassertaugliche Bilgepumpe?
Wer hauptsächlich in Binnengewässern oder auf Süßwasserseen unterwegs ist, für den eignen sich auch Lenzpumpen aus günstigeren Materialien wie Aluminium oder Kunststoff, da Süßwasser keine so starke Korrosion verursacht. Außerdem benötigen Süßwasserpumpen eine weniger intensive Pflege.
Salzwassertaugliche Bilgepumpen bestehen aus korrosionsbeständige Materialien - Edelstahl oder speziell beschichteten Kunststoffen - und sind besonders robust gegenüber Salzablagerungen.
Ist eine Bilgepumpe mit Schwimmerschalter oder Druckschalter besser?
Eine automatische Bilgepumpe benötigt einen Schalter, der das Gerät bei steigendem Wasserstand aktiviert. Hier gibt es zwei Hauptarten: Druckschalter und Schwimmerschalter.
Druckschalter: Misst den Wasserdruck in der Bilge und schaltet die Pumpe automatisch ein, wenn ein bestimmter Wert überschritten wird. Diese Art von Schalter hat keine beweglichen Teile und ist weniger anfällig für mechanische Ausfälle.
Schwimmerschalter: Funktioniert mit einem mechanischen Schwimmer, der bei steigendem Wasserstand die Pumpe aktiviert. Diese Methode ist weit verbreitet und zuverlässig, kann jedoch durch Schmutz oder Ablagerungen in der Bilge blockiert werden.
Kann jede elektrische Bilgepumpe aufgerüstet werden?
Ja, die meisten elektrischen Bilgepumpen lassen sich mit einem separaten Schwimmer- oder Druckschalter nachrüsten, um sie automatisch zu betreiben. Dafür muss der passende Schalter entsprechend der Pumpe und der Einsatzbedingungen gewählt und korrekt installiert werden.
Fazit – Welche Bilgepumpe passt zu Ihrem Boot?
Grundsätzlich hängt die Wahl der richtigen Bilgepumpe von der Größe Ihres Bootes, der Art der Nutzung und den vorhandenen Stromquellen ab. Hier eine kleine Entscheidungshilfe je nach Ihren Bedürfnissen:
- Sie segeln ein kleineres Boot oder suchen eine Pumpe für Ruderboote und Kajaks? Dann bietet sich eine manuelle Handlenzpumpe oder eine kleine, batteriebetriebene Pumpe für einfache Entwässerung an.
- Sie besitzen eine mittelgroße Motor- oder Segelyacht? Dann empfehlen wir Ihnen eine automatische elektrische Bilgepumpe mit Schwimmerschalter für kontinuierliche Wasserableitung.
- Sie segeln offshore oder besitzen eine sehr große Yacht ab etwa 40 Fuß? In diesem Fall nutzen Sie am besten ein Hochleistungs-Bilgepumpensystem mit mehreren Pumpen und Backup-Systemen für maximale Sicherheit.
Die richtige Bilgepumpe sorgt nicht nur für Trockenheit an Bord, sondern erhöht auch die Sicherheit und den Komfort. Überlegen Sie vor dem Kauf, welche Anforderungen Ihr Boot erfüllt und welche Leistung Sie benötigen – so finden Sie das optimale Modell!
TIPP: Falls Sie Unterstützung bei der Installation der passenden Bilgepumpe benötigen oder fragen zur Wartung haben, lesen Sie gerne den folgenden Beitrag
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