
Wie säubere und poliere ich meinen Propeller? – Tipps für mehr Effizienz und Leistung
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So reinigen und polieren Sie Ihren Propeller am Segel- oder Motorboot: Mit wertvollen Informationen und einer Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Ein sauberer Propeller ist entscheidend für die Leistung und Effizienz eines Segel- oder Motorbootes. Ablagerungen wie Algen, Seepocken und Kalk beeinträchtigen die Strömungseigenschaften, erhöhen den Wasserwiderstand und damit auch den Kraftstoffverbrauch. Ein gepflegter Propeller sorgt nicht nur für eine bessere Manövrierfähigkeit, sondern auch für einen reibungslosen Antrieb, eine längere Lebensdauer und geringeren Verschleiß.
Doch nicht jeder Propeller ist gleich: Neben feststehenden Propellern gibt es auch Drehflügel- und Klapppropeller oder Faltpropeller, die insbesondere bei Segelbooten zum Einsatz kommen. Diese reduzieren im Segelbetrieb den Strömungswiderstand, indem sie ihre Blätter automatisch anlegen. Bei der Reinigung und Pflege gelten grundsätzlich die gleichen Prinzipien, allerdings gibt es einige zusätzliche Punkte zu beachten.
In unserem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihren Propeller richtig reinigen und polieren – abgestimmt auf das jeweilige Material und Propellertyp.
Besonderheiten bei Klapp- und Faltpropellern
Bei Klapppropellern und Faltpropellern gelten die gleichen Reinigungsschritte wie für feststehende Propeller, jedoch mit einigen zusätzlichen Aspekten:
- Gelenke und Lager regelmäßig prüfen: Diese Mechaniken können durch Bewuchs und Salzablagerungen schwergängig werden. Achten Sie darauf, dass sich die Flügel nach der Reinigung frei bewegen.
- Schmierung: Falls vom Hersteller empfohlen, sollte das Gelenk nach der Reinigung mit speziellem Propellerfett leicht geschmiert werden.
- Sorgfältigere Reinigung: Da sich Schmutz in den Gelenken absetzen kann, ist hier eine gründlichere mechanische Entfernung erforderlich (z. B. mit einer kleinen Bürste oder einem dünnen Schaber).
- Kein aggressives Schleifen: Besonders bei Bronze-Klapp- und Faltpropellern kann zu starkes Schleifen zu Materialabtrag an den Gelenken führen.
Allgemeine Sicherheitsaspekte
Bevor Sie mit der Reinigung beginnen, beachten Sie folgende Sicherheitsmaßnahmen:
- Schutzausrüstung: Tragen Sie Handschuhe und Schutzbrille, um sich vor scharfen Kanten und Chemikalien zu schützen.
- Stabilität des Bootes: Stellen Sie sicher, dass das Boot stabil liegt oder aufgebockt ist.
- Werkzeughandhabung: Arbeiten Sie vorsichtig mit Schabern oder Schleifmitteln, um Verletzungen zu vermeiden.
Vorbereitung für alle Propeller
Die grundlegenden Schritte zur Vorbereitung sind für alle Propellermaterialien gleich:
- Boot sichern: Auf Sliptrailer, Stützen oder Werftbock stellen. Alternativ kann der Propeller im Wasser gereinigt werden, wenn dies sicher möglich ist.
- Groben Schmutz entfernen: Mit Wasser und einer Bürste Algen, Muscheln oder Seepocken ablösen.
- Mechanische Vorreinigung: Mit einem Kunststoffschaber oder einer Bürste größere Ablagerungen lösen.
Ausnahme: Edelstahlpropeller
Falls Kalkablagerungen vorhanden sind, kann der Propeller vor der Reinigung in eine verdünnte Säurelösung (Essig- oder Zitronensäure) eingeweicht werden.
Materialien von Bootspropellern
- Edelstahl: Sehr widerstandsfähig und korrosionsbeständig, jedoch anfällig für Kalkablagerungen.
- Aluminium: Leicht und kostengünstig, aber empfindlicher gegenüber Kratzern und Beschädigungen.
- Bronze: Besonders langlebig und korrosionsresistent, benötigt jedoch spezielle Pflegeprodukte.
- Generell gilt: Eine glatte Oberfläche reduziert den Wasserwiderstand und verhindert das Anhaften von Seepocken und Muscheln.

HanseNautic TIPP: Nutzen Sie Opferanoden im passenden Material zu Ihrem Propeller, um starken Bewuchs und Pockenbefall zu vermeiden.
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Reinigung und Politur je nach Propellermaterial
Maßnahme | Edelstahlpropeller | Aluminiumpropeller | Bronzepropeller |
---|---|---|---|
Reinigung |
– Mit Kunststoffbürste oder Schaber Bewuchs entfernen. – Kalk mit Essig- oder Zitronensäure lösen, gründlich abspülen. |
– Ablagerungen mit weicher Bürste oder Schwamm entfernen. – Hartnäckige Rückstände mit Kunststoffschaber lösen. |
– Leichte Ablagerungen mit weicher Bürste entfernen. – Kalk mit verdünnter Zitronensäurelösung behandeln, abspülen. – Keine Salzsäure verwenden! |
Politur |
– Unebenheiten mit 600er Schleifpapier glätten. – Mit Metallpolitur und weichem Tuch auf Hochglanz polieren. |
– Leichte Kratzer mit feinem Schleifpapier entfernen. – Mit Aluminium-Politur Oberfläche auf Hochglanz bringen. |
– Unebenheiten mit sehr feinem Schleifpapier (bis 2000er Körnung) glätten. – Mit Metallpolitur auf Hochglanz bringen. |
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Propellerreinigung
- Boot sichern: Stabil aufbocken oder rutschfest lagern.
- Schutzausrüstung anlegen: Handschuhe und Schutzbrille tragen.
- Grobreinigung: Propeller mit Wasser und einer Bürste säubern.
- Ablagerungen entfernen: Je nach Material mit geeigneten Werkzeugen (Bürste, Schaber) arbeiten.
- Chemische Reinigung: Falls erforderlich, mit Essig- oder Zitronensäure Kalk lösen.
- Abspülen: Propeller gründlich mit Wasser reinigen.
- Polieren: Mit passender Politur und einem Tuch den Propeller auf Hochglanz bringen.
- Fetten: Sensible Bereiche können auch mit einem Schutzfett (z.B. Winch-Fett) behandelt werden. Dazu fetten Sie alle beweglichen Teile großzügig ein, Blätter hin und her bewegen und erneut fetten. Bei Drehflügelpropellern entfernen Sie vorher die Schraube des Fettkanals und die Anode setzen Sie den Schmiernippel ein und pressen neues Fett ein, bis altes Fett und Wasser austreten.
- Alternativ Antifouling: Tragen Sie spezielle Antifouling-Beschichtungen auf, um Bewuchs langfristig zu verhindern. Diese können gepinselt, gerollt oder gesprüht werden. Stimmen Sie auch hier das Antifouling auf Ihr Propeller-Material ab.
- Verwendung von Opferanoden: Der Kontaktbereich zwischen Anode und Propeller sollte nicht überstrichen werden, um die Funktion der Anode zu gewährleisten.

Nützliche Tipps
- Regelmäßigkeit: Achten Sie auf einen sauberen Propeller unabhängig vom Bootstyp, besonders in bewuchsreichen Gewässern.
- Spiel in Klapppropellern: Übermäßiges Spiel in Zahnkränzen oder Laufflächen kann durch einen Fachhändler repariert werden (z. B. durch Unterlegscheiben).
- Drehflügelpropeller wie der Variprop ermöglichen eine Anpassung der Steigung oder Drehrichtung, z. B. bei Motorwechseln oder Langfahrten. Zudem sollten die Lager bei der Wartung geprüft und ggf. getauscht werden.
- Schutzbeschichtung: Eine Antifouling-Beschichtung kann den Bewuchs reduzieren und wird für Gewässer empfohlen, die einen starken Bewuchs fördern und bei langen Liegezeiten des Boots.
- Inspektion: Den Propeller regelmäßig auf Schäden prüfen und bei Bedarf reparieren oder ersetzen.