
Windmesser und Windgeber auf Segelbooten – Welche Systeme gibt es und welche sind die richtigen für Sie?
Yachtelektronik & Bordelektrik Ratgeber | Hansenautic News
Windmesser und Windgeber auf Segelbooten
Ein zuverlässiger Windmesser gehört zur Grundausstattung eines jeden Segelbootes. Egal, ob für Regattasegler, Langfahrten oder kürzere Törns – die genaue Messung von Windgeschwindigkeit und -richtung hilft, die Segel optimal zu trimmen und die Sicherheit an Bord zu erhöhen. Doch welche Arten von Windgebern gibt es? Welche Technologien setzen sich durch? Und welche Lösungen sind für Ihr Boot und Ihren Segelstil geeignet?
Wir haben einen kurzen Überblick für Sie zusammengestellt, was Sie bei der Auswahl beachten können.
Grundlagen der Windmessung auf Segelbooten
Ein Windmesser – auch als Windgeber bezeichnet – misst die scheinbare Windgeschwindigkeit und -richtung und überträgt diese Werte an ein Anzeigeinstrument oder ein Navigationssystem. Wenn in dem Navigationssystem eine Logge und ein Fluxgate Kompass vorhanden sind, können auch die wahre Windgeschwindigkeit, der wahre Windeinfallswinkel und die Windrichtung ermittelt werden. Moderne Windmessanlagen können dann die gemessenen Daten zusätzlich in den Kartenplotter übertragen, um Winddaten direkt in der digitalen Seekarte als Laylines sichtbar zu machen.
Typische Komponenten eines Windmesssystems:
- Windgeber: Sensor zur Erfassung der Winddaten (- am Masttop oder einer anderen erhöhten Position montiert).
- Datenübertragung: Kabelgebunden oder kabellos (Wireless).
- Anzeigeinstrument: Digital oder analog, oft Teil eines Multifunktionsdisplays oder des Kartenplotters.
Arten von Windgebern und deren Technologien
a) Klassische mechanische Windgeber
Diese arbeiten mit einem kleinen Propeller (Anemometer) zur Windgeschwindigkeitsmessung und einer Windfahne zur Richtungsbestimmung.
- Vorteile: Bewährte Technologie, weit verbreitet, präzise Messwerte bei guter Wartung, hohe Kompatibilität mit bestehenden Systemen an Bord.
- Nachteile: Es kann zu mechanischem Verschleiß kommen (es gibt aber Ersatzlager), die Kabelverlegung kann aufwendig sein.
b) Kabellose (Wireless) Windgeber
Drahtlose Windgeber senden die Messwerte per Funk an ein Anzeigeinstrument oder den Kartenplotter. Die Funkverbindung muss in der Regel mit beiden Geräten eingerichtet werden.
- Vorteile: Kein aufwändiges Verlegen von Kabeln durch den Mast, einfache Nachrüstung, durch integrierte Solarzellen häufig autark in der Energieversorgung.
- Nachteile: Hier ist man von der Funkverbindung zwischen den Geräten abhängig, es kann zu Latenzen oder Störungen durch Interferenzen kommen.
c) Ultraschall-Windgeber (kabellos und kabelgebunden)
Diese modernen Windgeber messen den Wind berührungslos mittels Ultraschall-Sensoren und kommen ohne bewegliche Teile aus. Das kann reibungslos funktionieren, muss es aber nicht. Daher gibt es für diese Geräte auch nur eine bedingte Empfehlung.
- Vorteile: Keine mechanische Abnutzung, teilweise kabellos erhältlich und damit einfache Installation.
- Nachteile: Die Messgenauigkeit wird unterschiedlich bewertet. Bei unseren Recherchen hatten entsprechende Produkte mit der genauen Richtungsangabe Schwierigkeiten, bei Vereisung und starkem Regen variiert auch hier die Zuverlässigkeit, die Anschaffungskosten sind im Vergleich höher.
HanseNautic TIPP: Wir beraten Sie gerne zum Thema Windgeber und finden gemeinsam das beste Produkt für Ihr Schiff.
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Braucht ein Windgeber ein eigenes Anzeigeinstrument?
Nicht zwangsläufig. Moderne Windgeber können direkt in ein vorhandenes Multifunktionsdisplay (MFD) oder einen Kartenplotter integriert werden. Dies spart Platz am Steuerstand und ermöglicht eine zentrale Navigation.
Integration in Kartenplotter – Vorteile:
- Winddaten direkt in der digitalen Seekarte integriert
- Optimale Übersicht mit anderen Navigationsdaten
- Weniger Geräte am Steuerstand
Eigenes Display – Vorteile:
- Unabhängig vom Kartenplotter nutzbar
- Direkte Anzeige ohne Menüwechsel
Fazit – Welche Lösung passt zu Ihnen?
Generell kann man sagen, dass große Boote oft von einem kabelgebundenen System für stabilere Datenübertragung profitieren. Wer bereits einen Kartenplotter hat, sollte ein kompatibles System wählen, um möglichst großen Nutzen und Komfort aus dem neuen Windgeber zu ziehen. Hier eine kleine Entscheidungshilfe je nach Ihren Bedürfnissen:
- Sie segeln Regatten? → Ein Wireless-System und durchaus auch Ultraschall für höchste Genauigkeit und schnelle Datenübertragung.
- Sie sind auf Langfahrt? → Robuste kabelgebundene Systeme (mechanisch) für zuverlässige Langzeitnutzung, die wenig störanfällig sind.
- Sie machen eher kurze Törns? → Kabellose Windgeber für einfache Installation und gutes Preis-Leistungsverhältniss.
Ein moderner Windgeber kann Ihnen nicht nur das Segeln erleichtern, sondern auch die Sicherheit erhöhen. Überlegen Sie sich vor dem Kauf, welche Kriterien für Ihren Segelstil entscheidend sind und welche Möglichkeiten Sie an Bord haben – dann finden Sie das optimale System für Ihr Boot!
TIPP: Wenn Sie noch etwas mehr Unterstützung bei der Auswahl eines geeigneten Windgebers und des passenden Herstellers benötigen, haben wir hier eine Entscheidungshilfe vorbereitet:

Marcel Moise – Technikprofi, Regattasegler, Yachtelektronik aus Leidenschaft
Wenn es um moderne Bordelektrik und Yachtelektronik geht,
ist Marcel Moise eine feste Größe. Seit über 40 Jahren in der Yachtausrüstung
tätig, hat er sich in den vergangenen drei Jahrzehnten ganz auf die technische
Ausstattung von Segel- und Motorbooten spezialisiert. Sein Schwerpunkt: die
Planung, Installation und Weiterentwicklung elektronischer Systeme an Bord –
vom Navigationsgerät über Autopiloten bis hin zur Energieversorgung. Doch Marcels Expertise endet nicht im Technikraum. Als
leidenschaftlicher Segler ist er mit der Praxis ebenso vertraut wie mit den
Produkten. Schon seit seiner Kindheit steht das Segeln im Mittelpunkt – heute
ist er stolzer Eigner einer eigenen Yacht, regelmäßig auf dem Wasser unterwegs
und bei keiner Mittwochsregatta abwesend. Diese tiefe persönliche Verbindung
zum Wassersport fließt in seine Arbeit ein: Er kennt die Anforderungen an Bord
aus erster Hand und berät daher praxisnah, lösungsorientiert und mit einem
klaren Blick für das Wesentliche.
Marcel begleitet seine Kundinnen und Kunden von der ersten
Idee über die Auswahl der passenden Systeme bis hin zur fachgerechten Montage –
und das nicht nur theoretisch. Mit Schraubendreher und Fachwissen ist er
regelmäßig selbst an Bord, um sicherzustellen, dass alle Komponenten
reibungslos zusammenspielen. Besonders wichtig ist ihm dabei, dass Technik an
Bord zuverlässig funktioniert, intuitiv bedienbar ist und zum jeweiligen Schiff
sowie dessen Nutzung passt.
Als unser Spezialist für Yachtelektronik bringt Marcel Moise
Erfahrung, Praxisbezug und technisches Know-how zusammen – eine Kombination,
von der sowohl Fahrtensegler als auch ambitionierte Regattaskipper profitieren.
Seine Beiträge und Empfehlungen basieren auf jahrzehntelanger Erfahrung und
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was auf dem Wasser zählt.
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