Rettungsinseln

Welche Rettungsinseln brauche ich für mein Sportboot?

Rettungsinseln sind für Sportboote und Segelyachten ein wichtiges Thema, da sie im Ernstfall Leben retten können. Welche Insel für Sie und Ihre Crew die Richtige ist, möchten wir Ihnen hier näherbringen. Wir haben uns dabei auf Rettungsinseln spezialisiert, die speziell für die Sportschifffart nach hohen Standards entwickelt wurden und keine Kompromisse in Verarbeitung und Langlebigkeit machen.

Was müssen Sie beim Kauf beachten?

Sind Rettungsinseln auf Deutschen Sportbooten vorgeschrieben?

In Deutschland besteht im Bereich der Sportschifffahrt keine allgemeine Ausrüstungspflicht im Bereich der Sicherheitsausrüstung. Aus diesem Grund ist niemand gezwungen, eine Rettungsinsel mit an Bord zu haben. Allerdings sprechen viele Vereine und Fachverbände eine klare Empfehlung zum Mitführen einer Rettungsinsel aus.

Das gilt es vor dem Kauf einer Rettungsinsel zu beachten

Vor dem Kauf einer Rettungsinsel sollte man sich darüber Gedanken machen, was für Anforderungen an diese gestellt werden. Die wichtigsten Überlegungen:

  1. In welchem Fahrtgebiet wird die Rettungsinsel eingesetzt?
  2. Kalte oder warme Gewässer?
  3. Wie befahren sind die Gebiete?
  4. Wie viele Personen sind an Bord?
  5. Sind Kinder, Behinderte oder ältere Personen an Bord, die einen höheren Kälteschutz benötigen?
  6. Steht eine EPIRB/PLB an Bord zur Verfügung?

Unterschiede zwischen den ISO 9650 Normen zur Beschaffenheit und Ausstattung von Rettungsinseln

Mit der international geltenden ISO 9650 Norm für Rettungsinseln auf Segel- und Motorbooten, ist ein technischer Standard gesetzt worden. Rettungsinseln müssen mit der Abnahme in den Punkten Beschaffenheit, Notausrüstung sowie Materialien die gleichen Anforderungen erfüllen. Allerdings ist die Einhaltung der Norm nicht in allen Ländern verpflichtend und erfolgt auf freiwilliger Basis.
Die ISO 9650 wird in zwei Unterkategorien aufgeteilt:

  1. ISO 9650-1 für Fahrten im Hochseebereich (Offshore), welche noch einmal in die Gruppe A für Temperaturen von -15 bis +65 °C und die Gruppe B für Temperaturen zwischen 0 bis +65 °C unterteilt wird.
  2. ISO 9650-2 für Fahrten im küstennahen Bereich (Coastal). Diese Kategorie an Rettungsinseln ist für den Temperaturbereich von 0 bis +65 °C ausgelegt und für eine Verweildauer von maximal 24 Stunden gedacht.

Die Wahl zwischen Tasche und Container

Container

Die Container aus hochglänzendem, glasfaserverstärktem Kunststoff schützen die Rettungsinsel optimal gegen Bewitterung und können gut an Deck montiert werden. Der große Vorteil liegt darin, dass die Rettungsinsel - durch das Anbringen an Deck oder am Heckkorb - im Ernstfall gut und schnell zu erreichen ist. Vergessen Sie hierfür nicht die passende Montage-Halterung!

Tasche

Taschen für Rettungsinseln werden aus salzwasserbeständigem, schwarzem Nylonmaterial hergestellt und sind bestens für die Lagerung im Schiff geeignet. Sie sollten an einem trockenen und gut zugänglichen Bereich unter Deck aufbewahrt werden. Diese Variante ist zu empfehlen, wenn an Deck kein guter Platz vorhanden ist - oder Sie die Möglichkeit haben möchten, die Rettungsinsel mit von Bord zu nehmen.

Auslösen der Rettungsinsel

  1. Befestigen Sie die rote Aktivierungsleine, die aus dem verpackten Rettungsinsel-Container bzw. der Tasche kommt, an einem soliden Punkt an Deck, z.B. einer Klampe.
  2. Ziehen Sie zuerst ca. 3 m der roten Leine aus dem Container, damit das Überbordwerfen leichter fällt.
  3. Vor dem Einsatz müssen weder Container oder Tasche geöffnet noch das Tape entfernt werden.
  4. Rettungsinseln haben natürlichen Auftrieb, sinken nicht und dürfen nicht vorher an Deck aktiviert werden.
  5. Schieben Sie die Rettungsinsel in Lee über Bord. Nur bei Feuer an Bord muss die Insel nach Luv über Bord gebracht werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Rettungsinsel nicht in die Nähe des Schiffshecks gelangt, da es hier leicht zu Beschädigungen kommen kann.
  6. Durch den Ruck an der Reißleine wird der Auslösemechanismus aktiviert und die Auftriebskammern werden automatisch mit CO2 befüllt.
  7. Ziehen Sie die aufgeblasene Rettungsinsel mit der roten Leine an das Schiff. Steigen Sie wenn möglich direkt vom Schiff in die Rettungsinsel. Versuchen Sie, möglichst trocken zu bleiben.
  8. Bleiben Sie möglichst lange durch die Leine mit dem Schiff verbunden, außer wenn das Schiff brennt oder sinkt.
  9. Wenn die Leine gekappt werden muss, nehmen Sie dazu das Messer, das am oberen Auftriebskörper, vom Einstieg gesehen rechts, deponiert ist.
  10. Verwenden Sie die Pyro-Signale erst, wenn Hilfe in Sicht ist.

Zusammenfassung Wichtiger Regeln bei der Nutzung

  1. Entfernen oder beschädigen Sie nicht das weiße Kunststofftape, das die beiden Containerhälften verbindet (es reißt, wenn die Rettungsinsel aktiviert wird).
  2. Stehen oder sitzen Sie nicht auf dem Container.
  3. Stauen Sie die Tasche nicht an Deck, wo sie Sonne und Feuchtigkeit ausgesetzt ist.
  4. Bei vertikaler Montage achten Sie darauf, dass der Austritt der Auslöseleine unten ist, damit kein Regenwasser in die Öffnung bzw. über die Leine einsickern kann.
  5. Stellen Sie sicher, dass die Drainage-Stopfen, abhängig von der Montageart, offen sind.
  6. Bei Decksmontage öffnen Sie die Drainage-Stopfen am Boden.
  7. Bei Heckmontage öffnen Sie die Stopfen an der Auslöseleine.
  8. Holen Sie die schwarzen Gurtbänder, die den Container halten, vor dem Auslaufen dicht.
  9. Lösen Sie die Rettungsinsel nicht an Deck aus – sie könnte beschädigt werden.
  10. Auslösung der Rettungsinsel – Stellen Sie sicher, dass die rote Auslöseleine vor dem Überbordwerfen der Rettungsinsel fest an einem soliden Auge oder einer Klampe angeschlagen ist.

Grab Bag

Bei einer Grab Bag handelt es sich um ein wasserdichtes Behältnis, welches schwimmfähig und dazu gedacht ist, weitere wichtige Ausrüstung und Dokumente mit von Bord zu nehmen. Informieren Sie sich hierzu im Vorfeld, welche Ausrüstung bei Ihrer Rettungsinsel bereits integriert ist (z.B. ist bei Rettungsinseln der Klasse ISO 9650-2 für Fahrten im küstennahen Bereich, Coastal, kein Wasser enthalten).

Tipps für den Inhalt einer Grab Bag
  1. Wichtige Dokumente / Pass / Kreditkarten / Geld
  2. Medikamente
  3. Wasser und extra Verpflegung
  4. Notfall Sender (EPIRB oder SART)
  5. Funkgerät oder Satellitentelefon

Die meisten Grab Bags sind schon vorgepackt und müssen nur noch um persönliche Gegenstände erweitert werden. Hierzu ist es sinnvoll, die Gegenstände, die im Notfall mitgenommen werden sollen, außen zu notieren. Auf diese Weise wird im Ernstfall nichts vergessen.