Die genaue Pflichtausrüstung hängt von der Größe Ihres Bootes, dem Fahrtgebiet (Binnen- oder Seegewässer) und der Flagge, unter der Sie fahren, ab. Generell gehören dazu oft:

• Rettungswesten: Eine für jede Person an Bord (oft mit Mindestanforderung an die Newton-Klasse).
• Seenotsignalmittel: Je nach Fahrtgebiet Handfackeln, Rauchsignale oder Fallschirmraketen.
• Feuerlöscher: Art und Anzahl abhängig von der Bootsgröße und Motorisierung.
• Erste Hilfe Set: Ein für den maritimen Einsatz geeignetes Set.
• Anker mit Leine/Kette.
• Bilgenpumpe.

Es ist entscheidend, sich vor jeder Fahrt über die aktuellen Sicherheitsvorschriften für Ihr spezifisches Fahrtgebiet und Ihre Bootsklasse zu informieren. Wir empfehlen immer, mehr Ausrüstung an Bord zu haben, als gesetzlich vorgeschrieben ist.

Die Wahl der richtigen Rettungsweste hängt von mehreren Faktoren ab:

• Newton-Klasse (Auftrieb): Für die meisten Sportboote sind Westen mit 100N (für Küstenfahrt und Binnengewässer) oder 150N (für Hochsee und alle Wetterbedingungen) empfehlenswert. 275N Westen bieten maximalen Schutz unter extremen Bedingungen.
• Typ:
  • Automatik-Rettungswesten blasen sich bei Wasserkontakt selbsttätig auf und sind ideal für erfahrene Segler und Motorbootfahrer.
  • Feststoff-Rettungswesten bieten sofortigen Auftrieb, sind robust und eignen sich gut für Kinder oder unerfahrene Schwimmer.
  • Hybridwesten kombinieren Vorteile beider Typen.
• Komfort: Eine bequeme Weste wird eher getragen. Achten Sie auf Passform und Bewegungsfreiheit.

In unserer Kategorie Rettungswesten finden Sie detaillierte Informationen zu den verschiedenen Typen und können die passende Weste für Ihre Bedürfnisse auswählen.

Wie genau Sie die passende Rettungsweste finden und viele weitere Themen finden Sie in unserem Ratgeber-Bereich.

Eine Rettungsinsel ist ein unverzichtbares Sicherheitsmittel, besonders bei Fahrten auf offener See oder bei längeren Törns. Sie bietet im Notfall, wenn das Boot verlassen werden muss, einen sicheren und geschützten Rückzugsort.

• Küstentauglich (ISO 9650-2): Ausgelegt für den Einsatz in Küstennähe mit schnellerer Hilfe.
• Hochseetauglich (ISO 9650-1): Robuster, besser ausgestattet und für längeres Überleben auf See konzipiert.

Achten Sie auf die Anzahl der Personen, die die Insel aufnehmen kann, und auf eine regelmäßige Rettungsinsel-Wartung (alle 3 Jahre), um die Funktionsfähigkeit zu gewährleisten.

In unserem Ratgeber-Bereich finden Sie den passenden Beitrag zum Thema: Rettungsinseln für Yachten und Sportboote.

Beide sind Satelliten-Notfallsender, die im Notfall ein Notsignal mit Ihrer Position an die Rettungsleitstellen senden:

• EPIRB (Emergency Position Indicating Radio Beacon):
  • Fahrzeuggebunden (muss auf dem Boot registriert sein).
  • In der Regel höhere Sendeleistung und längere Batterielaufzeit.
  • Ideal für Schiffe, die regelmäßig längere Strecken zurücklegen.
• PLB (Personal Locator Beacon):
  • Personengebunden (auf eine Person registriert).
  • Kleiner und tragbarer, ideal für Crews, die das Boot auch für Landexkursionen verlassen.
  • Kürzere Batterielaufzeit als EPIRB.

Beide erhöhen die Chance auf schnelle Rettung erheblich und sind eine sinnvolle Ergänzung zur vorgeschriebenen Seenotausrüstung, besonders abseits der Küste.

In unserem Ratgeber-Bereich finden Sie einen spannenden Beitrag zum PLB3-Notsender.

Ein "Mensch über Bord"-Manöver muss schnell und präzise ausgeführt werden. Wichtige Schritte sind:

1. "Mensch über Bord!" rufen: Laut und deutlich, damit alle an Bord Bescheid wissen.
2. Markieren: Den Überbordgegangenen sofort mit einem Rettungskragen oder einer Boje markieren.
3. Position halten: Das Boot in Position bringen, um den Überblick zu behalten.
4. Bergen: Mit geeigneter MOB-Ausrüstung (z.B. Bergeleiter, Lifelines) die Person vorsichtig bergen.
5. Notruf absetzen: Ggf. über Funk einen Notruf absetzen.

Regelmäßiges Üben des MOB-Manövers mit der gesamten Crew ist essenziell.

Empfohlene Ausrüstung bei Mann-über-Bord-Fällen:

• Rettungsring mit Halterung und automatischer Lichtboje

• Wurfleine (mind. 20 m, schwimmfähig)

• Rettungsleiter zum Einhängen oder Festrumpfmontage

• Markierungsboje (Danbuoy) oder Jonbuoy-System

• Optional: MOB-Transponder oder AIS-Sender

Auf Booten kommen verschiedene Brandklassen vor (Flüssigkeiten, Gase, feste Stoffe, elektrische Brände). Daher sind oft Pulverfeuerlöscher (vielseitig, aber Pulver kann Schäden verursachen) oder Schaumfeuerlöscher (effektiv, weniger Folgeschäden) empfehlenswert. CO2-Feuerlöscher sind gut für elektrische Brände und im Motorraum.

Grundsätzlich gilt:

• Für Boote mit Motor oder fest eingebauten Kochstellen ist ein Feuerlöscher gesetzlich vorgeschrieben.

• Mindestgröße: 2 kg Löschmittel (Pulver oder Schaum), mit CE-Zeichen und Prüfplakette.

• Einbau oder Befestigung in Reichweite des Steuerstandes empfohlen.

• Wartung: alle 2 Jahre Prüfung durch autorisierte Stelle.

Ein Erste Hilfe Set für Boote sollte über den Umfang eines normalen Haus-Sets hinausgehen und auf die speziellen Herausforderungen auf See abgestimmt sein:

• Wundverbände, sterile Kompressen, Pflaster, Dreiecktuch

• Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel, Schere, Pinzette

• Rettungsdecke, Beatmungsmaske, Kältekompressen

• Material zur Schienen von Brüchen/Verstauchungen

• Notrufnummern, Erste Hilfe Anleitung für Seeunfälle

• Je nach Fahrtgebiet sinnvoll: Medikamente gegen Seekrankheit, Schmerzmittel, Zeckenzange, ggf. AED.

Hinweis: Achten Sie auf ein Set nach DIN 13157 oder DIN 13164, ergänzt für den maritimen Einsatz.

Es ist ratsam, einen Erste Hilfe Kurs für Sportbootfahrer zu absolvieren, um im Notfall kompetent handeln zu können.

Erlaubt und vorgeschrieben sind je nach Bootsklasse und Revier unterschiedliche Seenotsignale:

• Pyrotechnische Signale (Handfackeln, Fallschirmraketen, Rauchsignale) müssen eine Zulassung nach SOLAS oder CE haben.

• Nicht-pyrotechnische Alternativen wie LED-Seenotleuchten gewinnen an Bedeutung, ersetzen aber oft keine Pflichtsignale.

• In der Küstenfahrt empfiehlt sich ein Signalpaket bestehend aus Licht- und Rauchsignalen.

Ja – hier die wichtigsten Punkte für Ihre Notfallausrüstung an Bord:

Pflichtausstattung (je nach Bootsklasse):

• Rettungsweste für jede Person (zertifiziert)
• Seenotsignale (pyrotechnisch oder elektronisch)
• Feuerlöscher mit CE-Kennzeichnung
• Erste-Hilfe-Set (DIN-konform)
• Signalhorn oder Pfeife
• Notfalltafel (Verhalten in Seenot, Funkrufnummern)

Empfohlene Zusatzausrüstung:

• Rettungsinsel
• MOB-Ausrüstung (Rettungsring, Wurfleine, Danbuoy)
• Rettungsleiter
• Taschenlampe/Notlicht
• Ersatzbatterien/Powerbank
• AIS-MOB-Sender oder PLB

Eine ausführliche Checkliste Sicherheitsausrüstung an Bord mit vielen weiteren Informationen finden Sie in unserem Ratgeber-Bereich.