
Einfach Segeln - Rückbesinnung auf Seemannschaft
Neuerscheinung einer Einführung in den Segelsport und Rückbesinnung auf Seemannschaft als fundierter Ratgeber für neue und erfahrene Segelsportler
Wir haben bei HanseNautic ein neues spannendes Buch erhalten, das wir
unseren segelnden Kundschaft nicht vorenthalten wollen. Wilfried Krusekopf
ist fundierter Sachbuchautor, Profiskipper und Segler. Nach vielen Seemeilen
im Kielwasser und zahlreichen Reisen hat er seine Gedanken zur Motivation
von Fahrtenseglern zusammengefasst und ein gutes Buch geschrieben.
Das Team HanseNautic wünscht viel Vergnügen beim Lesen.

Vorwort zum Buch Einfach Segeln
Die Entwicklung des Segelsports geht in weiten Bereichen immer mehr in Richtung High-Tech-Lifestyle-Cruising. Damit verbunden ist leider auch eine wachsende Abhängigkeit von komplizierter Bordtechnik und fachlich gut geschultem Wartungspersonal im Hafen. Das Segel-Naturerlebnis rückt immer weiter in den Hintergrund. Brauchen wir wirklich Laminatsegel, Plotter am Doppel-Steuerstand, Bussysteme in der Bordelektronik, Kap-Hoorn-taugliches 3-Lagen-Ölzeug und andere Lifestyle-Attribute an Bord, um sicher, entspannt, verantwortungsvoll und vor Allem mit viel Vergnügen zu segeln? Warum gehen wir eigentlich segeln? Ist es nicht in erster Linie der Wunsch nach etwas mehr Unabhängigkeit, mehr Naturnähe? Abstand zum computergeprägten Arbeitsalltag? Aktiv gelebte Auseinandersetzung mit Wind, Wellen und Wetter? Lässt sich wahre Freude am Segeln nur mit einem High-Tech-Boot erreichen? Der Regattasegler wird diese Fragen anders beantworten als der Fahrtensegler, doch wendet sich dieses Buch an Letztere, die Segeln als möglichst weitgehende Befreiung vom Land-Alltag erleben wollen.
Rückkehr zum Wesentlichen
Nach einer kritischen Analyse der Entwicklung des Segelsports wird in diesem
Buch sehr konkret und pragmatisch dargestellt, wie der Segler mit weniger
moderner Technik, weniger Materialeinsatz und auch weniger finanzieller
Belastung, dafür aber mit mehr Unabhängigkeit, mehr Naturnähe und mehr
Nachhaltigkeit seinen Segelgenuss steigern kann. Aber keine Sorge: Hier soll
nicht das Leben des postmodernen Segelhippies verherrlicht werden, der an
Deck Kräuter züchtet, Konsumverzicht predigt, Pi mal Daumen ohne GPS
navigiert und sich auf seinem 8 m langen, alten Seelenverkäufer nur mit Mühe
über Wasser halten kann.
Vielmehr wollen wir – nicht zuletzt auch dem
jüngeren, vielleicht weniger erfahrenen, aber umso intensiver von
Segelreisen träumenden Segler – konkret zeigen, dass es möglich ist, bei
geschickter Planung, sinnvoller Wahl des Bootes und der Ausrüstung und einer
auf Naturnähe und Nachhaltigkeit zielenden Grundhaltung mehr Unabhängigkeit,
mehr Freude am Segeln zu erzielen, ohne dabei an Bord einen kultivierten
Lebensstil aufgeben zu müssen.
Einen Schwerpunkt bildet die Frage, wie
sich der Traum der großen Seereise unter selbst gesetzten Segeln auch heute
noch ohne größere finanzielle Lasten mit einem sicheren und zuverlässigen
Boot in naturnaher Haltung verwirklichen lässt. Darum beinhaltet das letzte
Kapitel konkrete Hilfestellungen bei der Suche nach einer älteren, aber
soliden und zuverlässigen gebrauchten Yacht.
Über den Autor
Wilfried Krusekopf hat uns seine Segelvita zusammengefasst und wir möchten Sie Ihnen nicht vorenthalten.
Meine „Seefahrt“ begann 1958 mit einem Tretboot auf dem Titisee. Richtig zur
See ging es aber erst ab 1970 in der deutschen Bundesmarine, wo ich die
Navigation professionell in Theorie und Praxis erlernte.
Mein erstes eigenes Segelboot, ein 6 m kleines, trailerbares Kajütboot,
ermöglichte mir ab 1980 erste Törns im Ärmelkanal, vor den Küsten der
Bretagne und an der französischen Atlantikküste, in einer Zeit als es noch
kein GPS gab. Auf eigenem Kiel hinaus ins Blauwasser auf den Atlantik bis zu
den Azoren ging es einige Jahre später mit einer Nicholson 31, einem
Langkieler, mit dem ich im Laufe der Jahre – überwiegend einhand – so gut
wie jeden Hafen zwischen Hamburg, Dublin, Cherbourg, Brest, La Rochelle,
Lissabon und Horta kennenlernte.
Als sich in den 90er-Jahren immer mehr Elektronik am Kartentisch
breitmachte, bedeutete dies bei mir an Bord jedoch keineswegs, dass der
Sextant seine Bedeutung verlor. Die klassische Navigation nur mit Kompass,
Logge, Lot und Sextant fand ich immer wesentlich interessanter – weil näher
an der Natur – als die zu mehr und mehr Abhängigkeit führende
Push-Button-Navigation.
Im Jahre 2000 gründete ich gemeinsam mit
einigen deutschen und französischen Skippern in der Bretagne unsere
„Association de Skippers franco-allemands“ mit dem Ziel, auf meiner
GWENAVEL, einer Hallberg-Rassy 39, und anderen erprobten Hochseeyachten
deutsch- und französischsprachigen Crews Erfahrung im Segeln in
Gezeitenrevieren zu ermöglichen. 35 Jahre Küsten- und Hochseesegeln, einhand
oder mit Crew, 5 Atlantiküberquerungen, mehr als 100.000 Seemeilen im
Kielwasser bilden den Erfahrungshintergrund meiner Buchveröffentlichungen
und Artikel.
Bei HanseNautic sind alle aktuell lieferbaren Artikel von Wilfried Krusekopf im Angebot. Natürlich auch aktuelle Seekarten und Gezeitentafeln für die Tidenreviere.